Parodontose-Behandlung
In unserer Mundhöhle befinden sich über 300 verschiedene Keimarten, von denen aber die meisten harmlos sind.
Wenn jedoch durch unzureichende Zahnreinigung die Menge der Bakterien zunimmt, gefährliche Arten vermehrt auftreten, oder wenn der Körper in seiner natürlichen Abwehr geschwächt ist entwickeln sich Gingivitis und später Paradontitis (s. Abb. rechts).
Die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque ist die Grundlage jeder Behandlung. Sie werden bei uns von einer ausgebildeten Prophylaxehelferin betreut.
Professionelle Zahnreinigung
Für Erwachsene bieten wir diese wichtige Prophylaxeleistung an. Sie wird durchgeführt durch unsere geschulte Prophylaxeassistentin und beinhaltet eine gründliche Untersuchung des Gebisses.
Danach werden mit speziellen Instrumenten weiche Beläge und Verfärbungen auf den Zahnoberflächen entfernt und die Zahnzwischenräume sowie Zahnfleischtaschen schonend gereinigt. Kaffee-, Tee- oder Zigarettenkonsum führen zu braunen Verfärbungen, die mit dem Einsatz eines Pulverstrahlgerätes verschwinden.
Nach Politur erfolgt ein Schutz mit Fluorid-Lack, so dass Mundbakterien keine Chance mehr haben, Säureattacken durchzuführen. Zum Schluss wird die richtige Zahnpflege für daheim erklärt (bei Bedarf).
Was ist Parodontologie / Parodontitis?
Das Parodont ist der Zahnhalteapparat/ das Zahnbett des Zahnes. Das Parodont ist wie das Fundament eines Hauses: es sollte stabil sprich gesund sein. Ohne gutes Fundament ist ein noch so schönes Haus wertlos. Dasselbe gilt für die Zähne. Die Erkrankung des Zahnhalteapparates nennt man Parodontitis (früher Parodontose) = eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Die Ursachen sind sehr häufig mangelnde Mundhygiene. Hinzu kommen modifizierende Ursachen, die die Erkrankung begünstigen können wie z.B. Rauchen, Diabetes, Immunschwächekrankheiten.
Diagnose/ Früherkennung
Bei regelmäßiger zahnärztlicher Kontrolle gehört eine Untersuchung des Zahnfleisches (Gingiva) und des Zahnhalteapparates (Parodont) dazu. Man überprüft die Sondierungstiefen des Zahnes. Bei erhöhten Werten von 4-6mm spricht man von einer beginnenden Parodontitis, bei Werten über 6mm von einer schweren fortgeschrittenen Parodontitis. Dies kann lokalisiert, aber auch generalisiert auftreten. Es empfiehlt sich die Erstellung eines Parodontalstatus. Eine Therapie ist notwendig.
Parodontalbehandlung
Zu einer Parodontalbehandlung gehört zunächst eine gründliche und schonende Säuberung der Zahnfleischtaschen bzw. der Wurzeloberflächen, Eine solche Behandlung erfolgt stressfrei und schonend bei lokaler Betäubung und durch speziell entwickelte Instrumente durch unsere geschulte Parodontalhygienikerin.
Ist der Knochen bereits sehr stark abgebaut, die Parodontitis also schon sehr weit fortgeschritten, ist eine Operation nicht nur ratsam, sondern notwendig. Dabei wird heutzutage das Zahnfleisch jedoch nicht weg geschnitten, sondern sanft vom Zahn gelöst. So können die tiefen Defekte im Knochenbereich gereinigt und ggf. wieder aufgebaut werden.
Zahnfleisch und Knochen sind oft durch Parodontitis sehr stark geschädigt. Bis vor einigen Jahre war es für Patienten und Behandler „ein Traum“, den Kieferknochen trotz einer solch fortgeschrittenen Erkrankung „zurückzubekommen“ und die Zähne nicht zu verlieren. Jetzt ist es in vielen Fälle möglich. Neue chirurgische Behandlungen und wissenschaftlich gesicherte Methoden führen zum Erfolg.
Durch die Möglichkeit des Knochenaufbaus und der Regeneration des zerstörten Gewebes bekommen die Zähne ihr natürliches Stützgewebe zurück. Dies kann durch die Verwendung von Membranen oder Folien erreicht werden, unter denen sich dann neues Gewebe bildet. Eine solche Membran übernimmt den Schutz nach außen und ist nach innen Platzhalter für das neu zu bildende Gewebe.
Die moderne Parodontologie kennt jedoch auch andere, spezielle Füllungsmaterialien, deren Zusammensetzung der des Knochens ähnelt. Das Knochenaufbaumaterial dient dem nachwachsenden Knochen als Leitschiene und Baustoff und bietet dem noch vorhandenen Kieferknochen somit optimale Wachstumsbedingungen.
Auf sehr natürliche Weise erhält der Patient viel von der gesunden Stabilität und eine gesteigerte Lebensdauer seiner Zähne zurück. Diese Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Erhaltungsphase
Der Langzeiterfolg einer Parodontitistherapie zeigt sich erst in dieser Phase. Eine konsequente Überwachung der Mundhygiene, ein Recallsystem und die regelmäßige Remotivation des Patienten sind Garant für diesen Erfolg. Nicht zuletzt ist der Patient mit seinen Bemühungen und der eigenen Motivation selbst für den Erfolg verantwortlich.